Lernbüro der HIT

Dein individualisierter Lernweg – Im Lernbüro der HIT!

In den Lernbüroklassen gibt es 21 Stunden Lernbüro-Unterricht, 8 Stunden entfallen auf das Projektorientierte-Lernbüro, 8 Stunden entfallen auf das Fachorientierte Lernbüro und 5 Stunden sind Coaching- bzw. Übungsstunden. Diese Stunden werden immer im Block (d.h. zumindest 2 Stunden auf einmal für 100 Minuten Arbeitszeit) und parallel zu höheren Jahrgängen gelegt. D.h. du bist hier schulstufenübergreifen mit schon erfahrenen Schüler*innen gleichzeitig im Lernbüro. Bei allen Lernbürostunden stehen dir unterschiedliche Räume und damit Gegenstände zur Verfügung.

 

Alle diese Stunden sind von dir zu besuchen, jedoch dürfen sich die Schülerinnen und Schüler in diesen Stunden jeweils aussuchen, welches Fach sie besuchen möchten. Dort bestimmen sie ihr eigenes Lerntempo und entscheiden selbst, wann, wie intensiv und wie lange sie an den vorbereiteten Modulen arbeiten. Dazu stehen ihnen für jeden Gegenstand entsprechend eingerichtete Fachräume zur Verfügung, die von einer Lehrerin bzw. einem Lehrer beaufsichtigt werden, die/der auch die fachliche Begleitung übernimmt und für Fragen zur Verfügung steht. Dadurch ist eigenständiges Lernen bzw. Arbeiten nach eigenem Tempo und Interesse möglich. Frontalunterricht gibt es keinen mehr. Hausübung nur dann, wenn die Zeit in der Schule nicht ausreicht – dies entscheidet die Schülerin bzw. der Schüler!

Jeder Gegenstand ist für das Selbststudium (in Gruppen oder Einzelarbeit – ganz nach individuellen Bedürfnissen) vorbereitet. Dazu stehen elektronische Unterlagen auf unserem Elearning-System sowie s und Unterlagen in Buch- und Papierform zur Verfügung. Zur Orientierung gibt es einen Lernpfad, der eine ungefähre zeitliche bzw. organisatorische Richtung vorgibt. Die Unterrichtsinhalte sind dabei kompetenzorientiert vorbereitet, d.h. alle Inhalte sind entweder als grundlegende Inhalte und erweiterte Inhalte gekennzeichnet. Grundlegende Inhalte sind all jene Inhalte, die jede Schülerin und jeder Schüler erlernen müssen, um die Ausbildungsziele der höheren Abteilung für Informationstechnologie abzudecken und die in der Benotung das Genügend/Befriedigend abdecken. Erweiterte Inhalte sind jene Inhalte, die nach persönlichem Interesse über das grundlegende Wissen hinaus erarbeitet werden können und die in der Benotung das Gut/Sehr Gut abdecken. Damit ist es möglich, dass sich gute SchülerInnen nach ihren Interessen vertiefen können und sich schwache SchülerInnen mehr Zeit für die grundlegenden Inhalte nehmen können und somit in aller Ruhe ihre Schwächen in Stärken umwandeln können.

In den 8 Stunden projektorientierten Lernbüros kombinieren wir die Gegenstände Medientechnik, Naturwissenschaften, Deutsch und Englisch durch Projekte. So kannst du eigenen Fragestellungen oder Themen aus Naturwissenschaften auf den Grund gehen, diese in Englisch oder Deutsch aufbereiten und mittels erworbener Kenntnisse aus Medientechnik als Poster, Podcast, Website oder Video deinen Klassenkammeraden zur Verfügung stellen und somit alle Fächer mit einem Projekt abdecken. Am Schluss stellst du dein Werk deiner Community zur Verfügung und hilfst so auch anderen weiter. Du kannst damit einerseits deinen persönlichen Interessen nachgehen, etwas sinnvolles für die Community machen und gleichzeitig den Schulerfolg mehrere Gegenstände damit abdecken. Zur besseren fachlichen Betreuung steht dir für jeden Gegenstand ein Raum zur Verfügung, wo auch eine Lehrkraft des Faches die Schüler*innen individuell betreut (Vorträge gibt es keine). Du kannst jeden Tag selbst entscheiden, in welchen Raum bzw. in welches Fach du gehst.

In den 8 Stunden fachorientierten Lernbüros hast du die Gegenstände Angewandte Mathematik, Systemtechnik und Softwareentwicklung mit Elementen des Projektmanagements. Dies sind Gegenstände wo ein kontinuierlicher Aufbau stattfinden muss. D.h. du bist zwar nicht flexibel, in welcher Reihenfolge du die Lernpakete machst, sehr wohl kannst du aber für dich entscheiden, wie lange du an einem Kapitel arbeitest (wenn du z.B. mal mehr Zeit brauchst) und wie tief du ins Kapitel einsteigst. Für jeden dieser Gegenstände steht dir ein Raum zur Verfügung, wo eine Lehrkraft des Faches die Schüler*innen individuell betreut (Vorträge gibt es keine). Du kannst jeden Tag selbst entscheiden, in welchen Raum bzw. in welches Fach du gehst.

Selbstorganisiertes und individualisiertes Lernen lernen - der Lern-Coach steht zur Seite

Selbstorganisation und Selbstreflexion sind wohl die wichtigsten persönlichen Kompetenzen, die wir in der schnelllebigen Gesellschaft – die von lebenslangem Lernen geprägt ist – benötigen. Dies muss man erlernen. Damit der Umstieg ins Lernbüro nicht so schwer fällt und diese Schlüsselkompetenzen erlernt werden können, werden 5 Stunden des Lernbüros für Übungsbetrieb- bzw. Lerncoaching verwendet. Hier kümmert sich ein Lerncoach (=LehrerIn aus den Lernbürogegenständen) intensiv in Vieraugen-Gesprächen um jede Schülerin bzw. jeden Schüler individuell. Die anderen SchülerInnen im Raum können einstweilen an ihren Lerninhalten weiterarbeiten.

Dazu kombinieren wir die 5 Stunden Coaching- bzw. Übungsstunden an einem Nachmittag, wo du über alle Gegenstände hinweg Aufgabenstellungen nachgehen kannst. In diesen 5 Stunden kommen Lehrkräfte aus allen Gegenständen in deine Stammklasse vorbei und unterstützen dich fachbezogen in deinen Vorhaben und helfen dir bei der Planung deines individuellen Lernbüro-Wegs. Dann gibt es im Rahmen des Übungsblocks alternativ für dich, sofern du das brauchst, eine Stunde „Vortrag“ für Softwareentwicklung bzw. Angewandte Mathematik. Dies ist jede Woche für ein Kapitel das wir dir vorab mitteilen und da kannst immer selbst entscheiden, ob du lieber an etwas arbeitest oder ob du dich in die Stunde setzt. Wenn du so willst, ist dieser 5 Stunden Block so etwas wie ein geführter Hausübungsnachmittag mit der Option auf Nachhilfe in Mathe oder Programmieren. Wir sagen dazu Coaching 2.0.! Ergänzt wird dieses Konzept noch durch eine Stunde Soziale und personale Kompetenz, wo wir am Klassenzusammenhalt, an Lerntechniken und einer gesunden Lebenseinstellung mit dir arbeiten.

Gibt es noch herkömmlichen Unterricht?

 

Alle verbleibenden Gegenstände wie etwa Geschichte, Geografie und politische Bildung, Religion/Ethik oder Turnen und die Werkstätte werden im herkömmlichen Unterrichtsstil durchgeführt – einerseits turnt es sich z.B. im Klassenverband besser, andererseits ist es gut, ein paar Gegenstände im Klassenverband zu haben – dies stärkt das Klassenklima.

Informationen/Literatur aus der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (esbz) bzw. der Gründerin von Schule im Aufbruch - Margret Rasfeld

Selbstorganisiertes und individualisiertes Lernen

Jeder Mensch ist einzigartig! Jeder Mensch ist als eigenständige Persönlichkeit zu achten. Jeder hat das Bedürfnis, so wie er ist, gesehen und angenommen zu werden, dazugehören zu dürfen und seine Begabungen und Talente zu entfalten. Jede zählt, jeder ist einzigartig!

In der esbz soll jede und jeder finden, was man als Mensch immer und überall braucht: Anerkennung, Zugehörigkeit und Autonomie. Das Kind steht im Zentrum, Schülerinnen und Schüler sind Subjekte ihrer eigenen Lernprozesse und gleichwürdige Bildungspartner. Neben der Entwicklung von kognitiven Begabungen, dem Aufbau methodischer Kompetenz zur Generierung und Beurteilung von Wissen, der Einschätzung der eigenen Domäne, Stärken und Schwächen, der Ermöglichung individueller Suchstrategien geht es uns gleichermaßen um die Entwicklung von Metakompetenzen wie effektive Organisation und Teamfähigkeit, Planungs- und Strategiekompetenz, Kreativität, Intuition und Herzkraft, Verantwortung und Gemeinsinn, Vision und Bestimmung, Handlungs-Mut und Gestaltungskompetenz.

Unsere Schülerinnen und Schüler lernen in Lernbüros Deutsch, Englisch, Mathematik, Natur & Gesellschaft. Sie entscheiden tagtäglich darüber, was sie wann und wie lernen wollen. In Lernbüros werden die curricularen Basics erarbeitet. Individualisierung ist möglich in Bezug auf Zeitintensität pro Fach, Komplexität, Sozialform. Das bedeutet den mentalen Wandel von du sollst zu ich kann. Besondere Begabungen können eingebracht werden, indem schneller, auf höherem Niveau, tiefgründiger, mit ausgefallenen Präsentationen oder Leistungsnachweisen gearbeitet werden kann.


Lehrer als Lernbegleiter

Eine wertschätzende Beziehungskultur prägt den Geist der Schule.

Lehrerrolle und Haltung sind die eines Lernbegleiters und Mentors. Er oder sie unterstützt die Lernenden in der Entwicklung ihrer Lernpfade und ihrer Reflexivität und damit in der Entwicklung autonomen Handels.

Jeder Jugendliche hat eine/n Lehrer/in als Coach, seinen Tutor, der ihn lange Zeit begleitet. Jede Woche findet ein Tutorgespräch statt. So entstehen stabile Beziehungen und Vertrauen. Das ist wie unten abgefedert, oben nicht gedeckelt – so hat es Bennet, ein 12jähriger hochbegabter Schüler einmal erklärt, als er zu den offenen Lernformen und den Tutorgesprächen von einem Journalisten interviewt wurde.

Ausgedrückt hat er damit auf sensibel eingefühlte Weise den Zusammenhang und die Balance von Freiheit und Verantwortung, von Zutrauen und Zumuten einerseits und Schutz und Sicherheit durch persönliche Lernbegleitung andererseits.

Weitere Literaturquellen im Internet:

 

Schule im Aufbruch: http://www.schule-im-aufbruch.at

 

Verein LERNEN im Aufbruch: https://lernenimaufbruch.at

 

Evangelische Schule Berlin Zentrum: http://www.ev-schule-zentrum.de/aktuell

 

Zeitungs-Artikel über den Besuch von Frau BM Heinisch-Hosek in Berlin:
http://kurier.at/politik/ausland/eine-schule-die-sich-neu-erfunden-hat/184.537.670

 

Pressetext zur Einführung des Lernbüros als Schulversuch in der IT am TGM (Wir haben das Konzeopt für Österreich entwickelt!!!)
https://www.pressetext.com/news/tgm-mit-lernbuero-statt-stundenplan.html

 

Bericht: Das Lernbüro am TGM: Jugendliche gehen endlich wieder gerne in die Schule
https://journal.hoelzel.at/lernbueros-die-jugendlichen-gehen-endlich-wieder-gerne-in-die-schule/

 

Bericht nach einem Jahr: Lernbüro am TGM geht in die Fortsetzung
https://itwelt.at/news/lernburo-am-tgm-geht-in-die-fortsetzung/