Fachtheoretische Unterrichtsgegenstände

Chemie und Umwelttechnik

Die Chemie ist der Grundstein der Kunststofftechnik – angefangen beim Rohöl, beziehungsweise nachwachsenden Rohstoffquellen, müssen Kunststofftechniker*innen die gesamte Prozesskette kennenlernen. Im Fach Chemie und Umwelttechnik werden die Grundprinzipien der Kunststoffchemie anschaulich vermittelt.

Die Umwelttechnik ist der zweite große Schwerpunkt dieses Gegenstandes. Vor allem das Recycling und die chemische Wiederaufbereitung sind in Anbetracht der Umweltproblematiken von Kunststoffen von grundlegender Bedeutung! Immerhin ist der Schutz des Planeten ein besonderer Fokus der Ausbildung an der tgm Kunststofftechnik.

Unterstützt wird der Theorieunterricht von der Fachpraxis im Chemielabor. Im zweiten und dritten Jahr werden die Schülerinnen und Schüler für einen Halbtag pro Woche im Umgang mit Chemikalien und Labor-Equipment unterrichtet. Vor allem analytische Verfahren werden hier vermittelt, da diese teilweise auch im Verlauf der Diplomarbeit notwendig sind.

Kunststoffverarbeitung und Automatisierungstechnik

Der Sammelgegenstand Kunststoffverarbeitung und Automatisierungstechnik ist das vermutlich vielseitigste Unterrichtsfach der Abteilung Kunststofftechnik und bildet das Rückgrat zur Ausbildung einer Kunststofftechnikerin, eines Kunststofftechnikers.

In 4-6. Wochenstunden (ab der dritten Klasse) lernen die Schüler*innen, wie Kunststoffe mittels Extrusion und Spritzguss verarbeitet werden, wie modere Regeltechniken für Energie- und Ressourceneffizienz sorgen und mit welchem Greifarm ein Produkt am geschicktesten entnommen werden kann.

Die hier erlernten Kenntnisse sind essentiell für das Arbeiten in der Kunststofftechnik, egal ob Verarbeitung, Forschung oder Automatisierung. Des Weiteren bilden sie die Grundlage der Abschlussarbeit, da alle Diplomarbeiten sich hier erlernter Techniken bedienen.

Konstruktion und Produktentwicklung

Im Gegenstand Konstruktion und Produktentwicklung lernt man Produkte zu designen und Formen und Werkzeuge zu konstruieren. Neben wichtigen Grundlagen der Darstellenden Geometrie und der technischen Fachzeichnung, werden mittels 3D-Konstruktion die Elemente des Formenbaus gelehrt. Der Konstruktionsunterricht findet im Computersaal statt. Am Ende der Ausbildung sind die Schüler*innen in der Lage komplexe Spritzgießwerkzeuge zu zeichnen. Manche Formen werden in unseren Werkstätten auch gefertigt und im Rahmen von Diplomarbeiten bemustert. In dem Kurzvideo sieht man eine animierte Zeichnung eines Schülers im 5 Jahrgang für eine Trillerpfeifenform.

Unsere Absolvent*innen arbeiten zum Teil als Ingenieure in der Konstruktion. Kunststofftechniker*innen können Ideen in technisch konkrete Umsetzungen bringen. Ob Teile für die Fahrzeugtechnik bis hin zum Prothesenbau – überall braucht man die Kombination aus werkstofflichem und verarbeitungstechnischem Know-How.

Auch Prototypen werden bei uns selbst konstruiert und gefertigt. Wir produzieren unsere eigenen Filamente, konstruieren Teile mit CAD Programmen und drucken auf unseren 3D-Druckern diese Teile dann aus. So erlernen und erleben die Schüler*innen den gesamten Prozess der Entwicklung, Konstruktion und Fertigung eines Produktes.