Wogrolly, Ernst Gottfried
Geboren am 13.09.1936 in St. Georgen bei Obdach
Gestorben am 10.03.2015 in Wien
Ernst Wogrolly studierte an der Technischen Hochschule Graz Technische Chemie und promovierte 1968. Seit dem Jahr davor war er als Chemiker in der Lehranstalt für Kunststofftechnik tätig und untersuchte das Brandverhalten von Kunststoffen in der Versuchsanstalt für Chemie und Kunststoffe und im Laboratrium für Kunststofftechnik LKT-TGM.
Er organisierte eindrucksvolle Brandversuche im Maßstab 1:1, was ihm bei Kritikern den Ruf eines wissenschaftlichen Pyromanen einbrachte. Weitere Arbeiten befassten sich mit „Abfallproblematik der Kunststoffe“ und sind bis heute von grundlegender Bedeutung für die thermische Verwertung von Polymeren. Ab dem Jahr 1973 fungierte Ernst Wogrolly als Vorsitzender des Fachnormenausschusses „Abfallwirtschaft“, worauf er 1992 zum Vorsitzenden des europäischen Normenausschusses „Characterization of Waste“ und 1994 zum Vorstandsmitglied des Österreichischen Normungsinstituts ernannt wurde.
Parallel war Wogrolly Lehrbeauftragter für „Chemie und Kunststoffe“ an der neu eröffneten Studienrichtung „Kunststofftechnik“ der montanistischen Hochschule Leoben. Aus den Ergebnissen dieser Tätigkeiten formulierte er seine Habilitation für „Abfalltechnik der Kunststoffe“ im Jahr 1984. Zehn Jahre später wurde ihm der Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors an der Montanuniversität Leoben (MUL) verliehen.
Zu diesem Zeitpunkt leitete Wogrolly bereits seit einem Jahr die Versuchsanstalt für Chemie und Kunststoffe. Im Jahr 1994 wurde er schließlich zum Direktor des Technologischen Gewerbemuseums ernannt und verblieb bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 in dieser Funktion.
Quelle: TGM-Jahresbericht 2001/2002